7 Mythen zum Beikost-Start im Faktencheck

Allergie|Baby|Beikost|Ernährungsberatung|Stillzeit

Im PEAK FORM Faktencheck:

7 Mythen rund um den Beikost-Start

Hartnäckig halten sich falsche und überholte Vorstellungen und Mythen über den Beikoststart. Selbst Fachpersonal ist nicht immer auf dem aktuellen Stand, denn gerade in letzter Zeit hat uns auch die Wissenschaft einiges an neuen Erkenntnissen geliefert. Zeit für uns, mit veralteten Weisheiten aufzuräumen und die Fakten hinter den 7 größten Mythen aufzuzeigen.

Wenn du noch mehr Unterstützung beim Beikoststart willst, kannst du gerne unseren online Beikostkurs nutzen. Er führt dich durch alle Schritte der Beikosteinführung bis zu normalen Mahlzeiten am Familientisch. So bist du allen Mythen immer einen Schritt voraus. Und das Beste: Die Krankenkassen erstatten dir die Kurskosten!

Beikost Mythos 1:

Sollte ich mit dem Beikoststart besser warten, bis mein Baby 6 Monate alt ist?

Nein, nicht unbedingt!
Tatsache:
Der beste Zeitpunkt für den Start mit der Beikost ist, wenn dein Baby die Beikost Reifezeichen zeigt.

Und da sich jedes Baby unterschiedlich entwickelt, zeigt auch jedes Baby die Reifezeichen zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Die Beikost Reifezeichen zeigen hier eine sogenannte sensible Phase an, in der der Übergang von Flüssigkost zu Breikost und stückiger Kost besonders leicht gelingt. Startet man zu früh, macht man sich und dem Baby das Leben unnötig schwer, denn es ist noch gar nicht bereit für diesen Entwicklungsschritt. Startet man zu spät, fällt es dem Baby später schwerer, diesen Entwicklungsschritt nachzuholen.

Zu den Beikost Reifezeichen haben wir dir ein extra Erklärvideo gedreht, das findest du hier:

hartnäckige Beikost-Mythen im Faktencheck

Beikost Mythos 2:

Schlafen Babys besser, wenn sie Brei bekommen?

Das trifft leider nur sehr selten zu.
Tatsache:
In den allermeisten Fällen hat es einen ganz anderen Grund, dass dein Baby schlecht schläft.

Sorgst auch du dich um den Schlaf deines Babys, empfehle ich dir unseren Blogbeitrag über Babyschlaf.  Wir erklären nicht nur, warum Babys oftmals so schlechte Schläfer sind, sondern geben dir auch zahlreiche Tipps, damit ihr trotzdem gut durch die Nacht kommt.

Beikost Mythos 3:

Sollen Allergie-gefährdete Säuglinge erst nach 6 Monaten mit Beikost starten?

Nein. So hat man früher gedacht, heute gilt das als überholt.
Tatsache:
Eine möglichst frühe Einführung von Lebensmitteln hilft, Nahrungsmittelallergien zu vermeiden.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass dieser Mythos entkräftet wurde. Aber aufgrund der immer weiter steigenden Zahl an Allergikern hat sich auch in der Allergie-Forschung einiges bewegt. Und so weiß man heute um die Wichtigkeit der Toleranz-Entwicklung. Tatsächlich beginnt diese beim Baby schon im Mutterleib und setzt sich fort während Stillzeit und Beikosteinführung: Potentielle Allergene, die ein Baby von klein auf regelmäßig bekomment, wird sein Immunsystem mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als “nicht besorgniserregend” einstufen und zukünftig vertragen.

Am Allerbesten ist es, wenn der Kontakt schon über das Fruchtwasser beginnt und regelmäßig fortgeführt wird. Und so sollten sich auch Mütter während der Schwangerschaft weiterhin möglichst vielseitig ernähren – und allergiegefährdete Babys sollten eher früher als später mit der Beikost-Einführung beginnen. 

Wir wissen, dass viele Eltern sich intensive Gedanken machen, wie sie ihr Baby bestmöglich vor Allergien schützen können. Sie wollen alles richtig machen, und wir wollen sie dabei unterstützen. Deshalb findest du in unserem Beikostkurs ein ausführliches Kapitel mit den brandaktuellen Empfehlungen zur Allergieprävention.

Dies gilt zur Vorbeugung. Besteht bereits eine Allergie, gelten andere Regeln und du solltest dich unbedingt individuell beraten lassen. Sprich mich gerne an!

Beikost Mythos 4:

Macht es wirklich Sinn, pro Woche immer nur 1 neues Lebensmittel einzuführen?

Nein, das ist überholt.
Tatsache:
Eine zügige Einführung unterschiedlichster Lebensmittel, Texturen und Geschmacksrichtungen führt nicht nur zu weniger Lebensmittelallergien, sondern auch zu vielseitigeren Essern im Kindesalter.

Es gibt also viele Gründe, die dafür sprechen, schon von Beginn an viel Abwechslung auf den Tisch – sorry, in den Brei zu bekommen. Und wenn dein Baby gut mitmacht, solltest du das auch tun!

Tatsache ist aber auch, dass der Start für die Beikost für die Kleinen eine große Umstellung bedeutet. Es strömt viel Neues auf sie ein. Dem einen oder anderen Baby tut es da ganz gut, wenn es erst mal, zumindest bis das mit dem Brei vom Löffel abstreichen, im Mund nach hinten transportieren und dann schlucken gut funktioniert, nicht auch noch beim Geschmack ständig etwas Neues gibt.

Weitere Infos dazu findest du in meinem Blogbeitrag  Schwierige Esser? So beugst du vor!

Beikost Mythos entkräftet: Allergieprävention durch frühzeitigen Allergenkontakt erzeilen anstatt durch Meidung

Beikost Mythos 5:

Führt der Beikoststart zum Abstillen?

Das sieht in der Praxis anders aus.
Tatsache:
Viele Mütter stillen auch nach der Beikosteinführung weiter.

Und das ist auch gut so. Denn dein Baby braucht Zeit für die Umstellung von Milch auf feste Nahrung. Während dieser Umstellungsphase bleibt (Mutter- oder Säuglings-) Milch nach wie vor der wichtigste Bestandteil der Ernährung deines Babys.

Und selbst mit 1 Jahr und lange darüber hinaus brauchen Babys die guten Nährstoffe aus der Milch, allen voran hochwertiges Eiweiß, viel Calcium und Vitamin D, für ihr gesundes Wachstum. Einziger Unterschied: statt Muttermilch/Säuglingsmilch kannst du ab 12 Monaten auch Kuhmilch nehmen, oder über eine sehr gezielte Auswahl von Lebensmitteln für einen gesunden Ersatz sorgen. Viele Mamas entscheiden sich aber auch nach 12 Monaten dazu, weiter zu stillen. Das machst du ganz so, wie es für dich und deine Familie passt.

Übrigens: über Kuhmilch für Babys gibt es ebenfalls einen eigenen Blogartikel. Den findest du hier:

Beikost Mythos 6:

Ist Baby Led Weaning besser als Breikost?

Das lässt sich so pauschal nicht sagen.
Tatsache:
Es ist nichts falsch an Brei. Und Fingerfood ist auch ok. Die Vorteile von Baby Led Weaning haben tatsächlich gar nicht so viel mit der Konsistenz des Essens zu tun. 

Wenn du dich für Baby Led Weaning interessierst oder auch einfach nur wissen möchtest, was es mit dem ganzen Hype überhaupt auf sich hat, empfehle ich dir unseren diesbezüglichen Blogbeitrag Baby Led Weaning – Top oder Flop.

Beikost Mythos 7:

Kann man beim Beikoststart viel falsch machen?

Eigentlich ist es ganz einfach.
Tatsache:
Die Beikosteinführung ist gar nicht so schwer, und wir können es ganz intuitiv. Aber vielen von uns gibt es Sicherheit, wenn sie einem altbewährten Plan folgen können und sie einen erfahrenen Mentor an der Seite haben, der sie begleitet und unterstützt.

Genau dafür haben wir unsere Beikost App entwickelt. Sie ist als Kurs aufgebaut, wird von den Krankenkassen als Präventionskurs anerkannt, und begleitet dich und dein Baby Schritt für Schritt auf dem Weg von den Milchmahlzeiten bis an den Familientisch. Dabei haben wir viel Wert darauf gelegt, dein Baby und dich in eurer Individualität zu unterstützen. Wir zeigen nicht nur den einen Weg, sondern helfen auch mit Ideen für individuelle Lösungen.

Deine PEAK FORM Beikost-Expertinnen:

Vera Hille und Patricia Schark

Bei Fragen rund um Babys unterstützen wir dich gerne. Wir kümmern uns nicht nur beruflich um Babys und ihre Ernährung, sondern haben als Mütter auch persönliche Erfahrung. So machen wir Schluss mit Mythen rund um den Beikoststart und unterstützen dich auf deinem Weg durch diese spannende Zeit.

Geht es speziell um Ernährungsthemen, wendest du dich am Besten an Vera. Bei allen anderen Fragen rund um Babys und Familien hilft dir Patricia mit ihrem pädagogischen Praxis-Team gerne weiter.

Vera Hille und Patricia Schark: deine Beikost Expertinnen

Kennst du noch weitere Mythen zum Beikoststart?

Hinterlasse doch einen Kommentar mit deinen Erfahrungen – scrolle weiter nach unten für die Kommentarfunktion. Wir freuen uns auf dein Feedback und darauf, an deinen Erfahrungen teilzuhaben!

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